top of page

Der Ja Sager: Den Mut haben, radikale Entscheidungen zu treffen

Aktualisiert: 18. Apr.

Statue mit einer Goldwaage am Arm

"Wer keine Entscheidungen trifft, den treffen Entscheidungen." Dieses Zitat ist mehr als nur ein Spruch – es erinnert mich täglich daran, wie wichtig echtes Commitment ist. Oft verläuft das Leben zwischen verschiedenen Möglichkeiten, ohne dass man eine klare Richtung einschlägt. In diesem Beitrag geht es darum, bewusst Ja und Nein zu sagen und somit Verantwortung für den eigenen Weg zu übernehmen. Hier teile ich persönliche Erfahrungen und Einsichten, wie durch klare Entscheidungen nicht nur Türen geöffnet, sondern auch die eigene Energie zielgerichtet eingesetzt werden kann.



Überschrift #1: Commitment


Commitment bedeutet so viel wie "sich bekennen, sich verpflichten". Nehmen wir den Druck und Zwang raus, könnte man sagen: Sich wahrhaft entscheiden - ohne wenn und aber.

 

Jeden Tag treffen wir unzählige Entscheidungen, die meisten unbewusst.

 

Weshalb Menschen sich nicht committen? Ich denke die Gründe sind vielfältig und darüber lässt sich lang philosophieren (Aggressionsenergie = Die Fähigkeit Ja und Nein zu sagen, Sinnhaftigkeit, es fehlt der Mut, Verantwortung, fehlende oder falsche Informationen, Ängste usw.)

 

Immer wieder sehe ich Menschen die Schwimmen. Pendeln zwischen A und B und spüren Unzufriedenheit, weil keine Klarheit da ist.

 

Sich wahrhaft für etwas zu entscheiden, birgt enorme Kräfte in sich. Wenn man sich wirklich für etwas entscheidet, kommt eine Klarheit rein und Türen gehen auf.

 

Energie bekommt eine Richtung. Und Energie folgt immer der Aufmerksamkeit. Ist der Fokus bei: A oder B - A oder B - A oder B - geht die Energie in den Konflikt und dann entsteht innerlich Chaos.

 

Wir entscheiden immer. Auch wenn wir nicht entscheiden. Dann entscheiden wir uns nämlich für die Nicht-Entscheidung.

 

Eine klare Entscheidung kann so viel Energie in Bewegung bringen.

 

Ein gutes Beispiel: Sich von einer ungesunden Beziehung zu trennen.. oder sich aus einem einschränkenden Arbeitsumfeld zu lösen.

 

Das kann sich manchmal wie eine Auferstehung anfühlen.

 

Kommt dir das bekannt vor?

 

Erkenntnis -> Erlaubnis -> Entscheidung

 

Nur geht es eben nicht immer um die riesigen Entscheidungen. Sondern auch um die "Kleineren". Bin ich committed zu meinem Wohnort, meinem Fitnessstudio, meiner Arbeit, meiner persönlichen Entwicklung - und im Großen: Auch zu mir und dem Leben?

 

Was mir sehr hilft: Kann ich jetzt gerade keine Entscheidung treffen, schreibe ich es mir auf, dass ich sie wann anders treffe. Oft ist es auch: Ich treffe sie morgen Mittag. Aber das mache ich dann auch. So bleibt mein Kopf frei. Ja und wie ich sie dann treffe? Übers "Gefühl". Da habe ich einen passenden Weg für mich gefunden, der mich nicht enttäuscht (ist im Anhang im PDF zu finden).

 

Und biege ich mal in einer Sackgasse ab, halte ich es wie der Kriminaloberkommissar aus einem bekannten dänischen Cartoon: "Wir haben in die falsche Richtung ermittelt? Gut, dann wissen wir das jetzt".

 

Ich sehe meine Entscheidungen nicht mehr als verkehrt, sofern ich sie aus einem ruhigen Zustand heraus treffe. Dann betrachte ich es viel mehr so, als wäre es wie neue Informationen und Daten sammeln.

 

Und aus diesen Daten kann ich dann wieder neu bewerten und prüfen.

 

Jedoch treffe ich größere Entscheidungen nur noch aus einem mental klaren und ruhigen Zustand heraus. Sind unangenehme Emotionen wie Angst, Scham oder Schuld im Raum, warte ich. Das hat mir unzählige Dramen in den letzten Jahren erspart. An dieser Stelle: Ein Danke an mich selbst.

 

Wer weiß, was uns alles schon erspart geblieben ist, weil wir zu den "falschen" Dingen Nein gesagt haben? Darüber denke ich manchmal nach.. und bin dankbar.


Zeuge im Gerichtssaal
Dein größter Richter bist du selbst: Aber du entscheidest.

Überschrift #2: Meine Entscheidung


Vor ungefähr 5 Jahren habe ich eine Entscheidung getroffen, die mein ganzes Leben auf den Kopf gestellt hat. Es war wie ein Tsunami, der alles, was ich mir vorher aufgebaut habe, weggespült hat. Spätsommer in Hamburg. Ich gehe neben einer wunderbaren Frau spazieren, die mir erzählt, dass sie Gefühle für mich entwickelt. Wir befanden uns in einer 3-4 monatigen Datingphase. Ich konnte das aber nicht erwidern, habe es kommuniziert und unsere Wege haben sich getrennt. Als ich Nachhause ging, fühlte ich mich komisch. Wieder ist eine Kennenlernphase nach einem bestimmten Muster geendet. Eine Stimme in mir wurde lauter, die das erste Mal dachte: "Vielleicht liegt es ja gar nicht an den Frauen, sondern an mir?" Es meldete sich direkt eine weitere Stimme in meinem Kopf: "Aber sie passt ja wirklich nicht zu dir!". Ich beobachtete diesen Dialog und plötzlich passierte etwas: Ich erkannte mich selbst. Und ein Stück weit auch mein Muster. Das ging in Sekunden wie in einem Film ab und es entstand ein neues Bedürfnis: Ich wünsche mir Ehrlichkeit. Zu mir selbst. Ein wahrhaftiges Leben führen. Zu mir und auch zu anderen. Damals ging es ja vordergründig um Partnerinnen (dachte ich).


Das war wohl eines der wichtigsten Entscheidungen meines Lebens - und es war verdammt hart, weil ich mir eingestehen musste, wo ich überall unehrlich nicht nur zu anderen bin, sondern vor allem zu mir selbst.


Aber was daraus entstanden ist, kann ich nicht in Worte fassen.


Mein Learning aus dieser Geschichte: Du kannst eine Entscheidung treffen, auch ohne zu wissen wie die richtige Strategie oder der Weg aussehen wird.


Überschrift #3: Modellieren

 

Was mir in den letzten Wochen klar geworden ist: Wenn die Entscheidung im "Gefühl" einrastet, ist sie wahrhaft. Und diese Entscheidung beinhaltet auch, dass ich jederzeit wieder neu entscheiden kann. Aber ich committe mich dann auch, die nötigen Schritte zu tun. Menschen unterschätzen, was sie in 40 Std erreichen können. Sich quasi eine Arbeitswoche mal mit einem Thema auseinanderzusetzen bringt so viel neue Daten und Informationen, dass sich Themen ganz anders bewerten lassen.

 

Mit Menschen sprechen, die da sind, wo ich hin möchte. Recherchieren, Bücher lesen, Vorträge schauen und vor allem eins: Umsetzen und ausprobieren.

 

Eine für mich sehr wichtige Sache die ich in über 2 Jahren Selbstständigkeit gelernt habe: Du kannst dein Eigenes machen, egal in welchem Thema. Es gibt tausende Wege. Aber um zu starten, modelliere jemanden, der da ist, wo du hin möchtest. "Aber das ist doch kopieren?"

 

Nein, das ist Imitieren. So lernen Kinder auch. Das ist für eine Anfangsbewegung so dienlich. Das Eigene wird eh entstehen und mit der Zeit einfließen. Als ich mit dem Coaching angefangen habe, war ich abwertend gesprochen "eine Kopie meines Ausbilders".

 

Hat das die Menschen interessiert mit denen ich gearbeitet habe? Nein - für sie war nur das eigene Ziel relevant. Und ich als Werkzeug habe auf dem Weg unterstützt. Nach und nach habe ich meinen komplett eigenen Stil entwickelt. Nur wäre ich ohne das Imitieren nicht so schnell in Bewegung gekommen. (Das nennt man im NLP übrigens Modelling of Excellence - falls du da tiefer rein möchtest, ich habe einen Blog darüber geschrieben: Blogbeitrag)

 

Heute bin ich stärker als die Meisten mit denen ich gestartet bin. Warum? Weil ich umgesetzt habe. Aus keinem anderen Grund. Nicht schlauer, schöner oder weiser. Aber ich habe ausprobiert. Und erst so neue Daten sammeln können.

 

Aber geht das auch in emotionalen Themen? Ja! Unfassbar gut sogar.

 

Wo bist du nicht committed? Wo schwimmst du?

 

Ein Beispiel mit meinem Wohnort: Aktuell lebe ich in Flensburg. Als ich aus Hamburg hier her bin, wusste ich eine zeitlang nicht, ob ich hier bleibe. Dieses Schwimmen, hat dazu geführt, dass ich nicht wirklich auf Leute zugegangen bin ("Ich ziehe ja vielleicht eh wieder weg"). Ich habe hier kaum neue Sachen ausprobiert und von "angekommen" war längst nicht die Rede. Auch wenn mir meine Wohnung sehr gut gefallen hat. Irgendwann kam der Tag, als ich das realisiert habe. Ich habe die Entscheidung gefällt: Ich bleibe hier und mache das Beste draus. Und dann sind Türen aufgegangen. "Plötzlich" habe ich neue Menschen kennengelernt und es haben sich wunderbare Situationen ergeben.


Überschrift #4: Ja und Nein

 

Ja zu sagen ist eine Fähigkeit. Genauso wie Nein sagen. Aber ich kann nur richtig Ja sagen, wenn ich auch Nein sagen könnte. Und genau hier kommen Emotionen ins Spiel.

 

Nehmen wir das Beispiel mit dem Wohnort: Wenn ich aus Verantwortungsgründen für meine Familie, mir nicht erlauben könnte, dass ich wegziehe, könnte ich nicht Ja zu einem anderen Wohnort sagen. Kann dann aber auch nicht vollkommen Ja zu dem aktuellen Wohnort sagen. Weil mich mein Pflichtgefühl bindet und ich somit auch nicht Nein zum aktuellen Wohnort sagen könnte.

 

Weißt du in welche Richtung ich möchte?

 

Wo hast du ein Ja, weil du kein Nein geben kannst?

Wo hast du ein Nein, weil du kein Ja geben kannst?

 

Ich glaube es lohnt sich, da mal drüber nachzudenken.

 

Heute morgen war ich mit einer Freundin auf einem wunderschönen Friedhof. Die Erinnerung an die Vergänglichkeit. Das Leben ist zu kurz um zu warten. Ja, einige Dinge brauchen Zeit. Aber so oft wissen wir was zu tun ist und tun es dann trotzdem nicht. Weil irgendwelche Menschen irgendetwas sagen könnten. Die sind in spätestens 3 Generationen eh tot. Was ist, wenn wir das wirklich verinnerlichen würden?

 

Ja, soziale Ächtung, Ausschluss aus der Gruppe usw. - ich kenne das. Ich kenne die Scham, die Unsicherheit. Aber wenn wir nicht die Verantwortung übernehmen, wird es keiner tun.

 

Vorwärts leben, rückwärts verstehen. Lieber sterbe ich mit haufenweise Erfahrungen und Sackgassen, als abgewartet zu haben.

 

Ängste lassen sich verarbeiten. Ich bin mit 2 Jahren Panikstörung das beste Beispiel. Ich lasse mich nicht mehr von meinen Emotionen steuern. Führung beginnt bei mir. Mit meinen Gedanken und Emotionen. Und dann wird sich Schritt für Schritt alles Nötige im Außen anpassen - das beobachte ich jeden Tag bei Klienten und bei mir selbst.

 

Die Dinge entstehen. Aus einer Natürlichkeit. Und dann ohne, dass man daran ziehen muss.


Statue mit einer Waage an der Hand

Überschrift #5: Fazit

  • Entscheidungen bringen Klarheit.

  • Klarheit bringt Richtung.

  • Richtung bringt Bewegung.


Die Voraussetzung? Ehrlichkeit. Mit dir selbst. Und die Bereitschaft, Verantwortung zu übernehmen – für dein Denken, Fühlen und Handeln.

Wenn du dich also gerade in einem Thema schwimmen fühlst: Gib dir selbst die Erlaubnis, zu entscheiden. Und wenn du nicht weißt wie – fang klein an. Entscheide, wann du entscheiden willst. Auch das ist ein Anfang.

Du kannst jederzeit neu entscheiden. Aber dafür musst du erst einmal beginnen.


Mehr zum Thema Verantwortung: Blogbeitrag


Überschrift #6: Klarheit in einer Entscheidung

 

Nutze diese Vorlage um Klarheit zu gewinnen.

 

Viel Spaß damit. Und wenn du etwas brauchst, komm auf mich zu. Ich habe mich damals auch nicht getraut oder gedacht, dass Emotionscoaching oder Therapie etwas für mich wäre. Es hat alles verändert.


Dein Brian



 
 
 

Comments


Kontakt

provenexpert symbol

Mobil

015901846594

E-Mail

info@brian-neuhoefer.de

© 2023 Brian Neuhöfer | Coaching & Training

Alle Rechte vorbehalten.

Mind Matters: Newsletter für mentales Training und Psychologie

Vielen Dank für das Abonnement!

bottom of page