
Viele Dinge in diesem Beitrag wirst du bereits kennen. Doch Wissen allein verändert nichts – erst das gelebte Wissen macht den Unterschied. Oft sagt unser Kopf: „Das kenne ich schon.“ Doch kennst du es, kannst du es wirklich und lebst du es auch?
In diesem Artikel geht es um die essenziellen Bausteine für ein erfülltes Leben: deine Werte, Zufriedenheit, den Fokus deiner Energie und die Tiefe deiner eigenen Wahrheit. Wenn du bereit bist, wirklich hinzuschauen und deine eigene Landkarte neu auszurichten, wirst du hier wertvolle Impulse finden.
Überschrift #1: Werte
Überschrift #2: Zufriedenheit
Überschrift #3: Energie folgt deiner Aufmerksamkeit
Überschrift #4: Tiefe
Überschrift #1: Werte
Handelst du wider deinen Werten, entsteht Unzufriedenheit. Um das zu verstehen, müssen wir Werte verstehen. Stell dir vor, dass wir beide befreundet sind. Eine jahrzehntelange Freundschaft: Wir haben viele tolle Erlebnisse geschaffen, aber auch Hürden und emotionale Auf- und Abs durchlebt. Im hohen Alter gehe ich zuerst. Du bekommst die grandiose Aufgabe, eine Grabrede zu schreiben. Worüber würdest du schreiben, wenn du mich beschreiben solltest? Sicherlich würdest du Anekdoten einbauen, die jedoch auf einer ganz bestimmten Sache basieren: meinen Werten.
Was ist mir wichtig im Leben und wo möchte ich hin?
Werte dienen uns als Kompass - in erster Linie geprägt durch unser Familiensystem. Die meisten Kriege, politischen Auseinandersetzungen und zwischenmenschliche Verwerfungen basieren auf Wertkonflikten.
Werte entstehen in meiner Philosophie überwiegend durch zwei Faktoren:
Verletzungen
Sammelsurien von angenehmen/positiven Erfahrungen
Menschen sagen: ‚Respekt ist das Wichtigste für mich.‘ Wenn wir da mal eine Sekunde drüber nachdenken, wird schnell klar: Oft ist eine Verletzung der Ursprung. Nicht Liebe, Zugehörigkeit oder Wachstum, sondern Respekt? Meistens hört man schon in der Formulierung, dass der Wert festgelegt ist. Sobald er festgelegt ist, stelle ich ihn nach außen als Bedingung: Erfüllen mir andere Menschen diesen Wert nicht, habe ich Stress (die alte Verletzung wird aktiviert).
Daraus entstehen wunderbare innere Gefängnisse. Abhängigkeiten durch die eigenen Werteverletzungen.
Du wirst genügend Energie zur Verfügung haben, sobald du die Dinge tust, die deinem Wertekompass entsprechen
Überschrift #2: Zufriedenheit
Zufriedenheit erreichst du dann, wenn du wertkongruent und motivkonsistent lebst. Was bedeutet das? Ganz einfach gesprochen: Ich tue die Dinge, die mir liegen und die meinem Kompass (meinen Werten) entsprechen. Motivkonsistent?
Ich bin balanciert. Habe Ordnung, Struktur und Stabilität in mir, kann sie mir selbst geben und lebe gleichzeitig Inspiration, Leichtigkeit und Abenteuer.
Ich kann mich durchsetzen, mich selbstwirksam erleben und bleibe dran – habe aber gleichzeitig auch eine Harmonie und Geborgenheit, die ich leben kann, quasi wie ein inneres, warmes Zuhause.
Es gibt Zeiten, in denen wir die Motivation verlieren. Motivation kommt von „Motiv“ = Wert. Erlebst du eine Sinnhaftigkeit durch dein Tun, brauchst du keine Motivation. Erkenne ich wahrhaftig die Sinnhaftigkeit in Training und Sport, benötige ich keine Motivation mehr.
Nur das Erkennen der Sinnhaftigkeit entsteht oft erst durch das Tun über einen längeren Zeitraum. Und dann ist meistens schon eine Routine entstanden, die uns trägt.
Wird es trotzdem manchmal Widerstände geben? Ja – dann brauche ich einen funktionalen Ärger, damit ich dranbleibe und meine Zielhindernisse überwinde. Gleichzeitig entsteht durch Struktur und Zeit eine Routine.
Dann erfordert es keine Anstrengung mehr.

Überschrift #3: Energie folgt deiner Aufmerksamkeit
Das ist glücklicherweise nicht nur ein Instagram-Quote. Das, was du fütterst, wird wachsen. Jetzt könnte man schnell auf die Idee kommen, zu sagen, dass wir uns einfach auf andere Dinge konzentrieren sollen. Und das ist richtig, in der Praxis aber nicht immer so einfach – du wirst mir zustimmen. Es ist ein schmaler Grad und manchmal ein breiter Spagat: Bin ich problemfokussiert aufgrund eines emotionalen „Anliegens/Themas“ oder fehlt mir die nötige Strategie und dienende Tätigkeit, um meine Energie zu lenken?
Um den Fokus auf die Strategie oder die Tätigkeit zu richten, braucht es einen Schritt davor: Bewusstsein und Selbsterkenntnis:
Wo gehöre ich hin?
Was gibt mir einen Sinn?
Wie gebe ich mir Sinn?
Wo kann ich Freude und Liebe leben?
Wie integriere ich das in mein Tun?
Keine kleinen Fragen.
Wenn du dich verlierst, wie willst du dann das Richtige finden?
Das macht es manchmal wirklich herausfordernd. Wohin lenke ich meinen Blick? Auf Körper, Geist oder Seele? Das sind nur Begriffe, und die Psyche lässt sich nicht einfach in eine Schublade packen. Diese Verallgemeinerungen/Modelle helfen uns jedoch, die Welt ein Stück weit greifbarer zu machen. All das wird oft erst spannend, sobald Probleme auftreten. Ansonsten geht man, setzt um, bewegt sich, ist neugierig, entdeckt, wächst und baut auf.
Der Geist ist in meiner Philosophie die Ratio, Vernunft. Das Planen, Reflektieren.
Die Seele spiegelt unsere Bedürfnisse und emotionale Welt wider.
Der Körper braucht Bewegung, Schlaf, gute Nahrung und Sonnenlicht.
Die Dreifaltigkeit. Alles bedingt einander und die Trennung entsteht oft erst durch die dualistische Sichtweise von: Das ist mein Körper (Objekt) und das bin Ich/mein Geist.
Warum sollte das jetzt wichtig sein?
Weil eine dieser drei Kategorien oft unwillkürlich und unbewusst Energie zieht – und damit auch deine Aufmerksamkeit. Das ist willentlich nicht beeinflussbar. Wenn die Seele schreit, weil ich vielleicht einen Verlust verarbeite, ist es nicht immer die beste Idee, sich abzulenken und zu arbeiten. Sich den Raum zum Trauern zu geben und Abschied zu nehmen, ist ein wichtiger Prozess. Und trotzdem hat auch ‚Ablenkung‘ seinen Platz.
Weißt du worauf ich hinaus möchte?
Deine Kraft ist dort, wo dein Fokus liegt
"Falsches" Verhalten = Energieverlust
Jedes Mal, wenn du gegen deine Überzeugungen handelst oder etwas tust, das nicht mit deinen wahren Werten übereinstimmt, entsteht innere Spannung. Vielleicht hast du dich schon einmal dabei ertappt, wie du etwas getan hast, nur weil es von dir erwartet wurde – obwohl du innerlich gespürt hast, dass es nicht das Richtige für dich ist.
Das Ergebnis? Unzufriedenheit, Energieverlust und oft auch das Gefühl, dass dir etwas fehlt, obwohl du es nicht genau benennen kannst. Dein Inneres sendet dir in solchen Momenten Signale, dass du dich von deinem authentischen Weg entfernst.

Überschrift #4: Tiefe
Ich möchte ein bisschen philosophieren mit dir. Etwas, das ich sowohl auf meiner eigenen Reise als auch bei meinen Kunden beobachte: Handelst du nach deinem Kompass, kennst dich und deine Werte, bist in Kontakt mit dir und tust die nötigen Schritte, um deine Werte zu leben, entsteht etwas Wunderbares: Tiefe.
Das Leben beginnt zu fließen.
In der Wahrhaftigkeit gegenüber deinem eigenen Kompass entstehen unzählige Beiprodukte: Selbstwert, Sinnhaftigkeit, Selbstwirksamkeit, Lebenstiefe.
Und aus diesem Zustand heraus kreierst du auf natürliche Art und Weise dir dienliche neue Situationen, ziehst die richtigen Menschen an und wächst.
Lebenssinn und Fragen nach der eigenen Identität sind für jeden von uns individuell zu beantworten.
Überschrift #5: Fazit
Viele der Dinge, die du hier gelesen hast, wirst du vielleicht schon kennen. Doch Wissen allein verändert nichts – erst die gelebte Erfahrung macht den Unterschied. Dein Wertekompass gibt dir Orientierung, Zufriedenheit entsteht durch Kongruenz mit deinen inneren Motiven, und deine Energie folgt stets deiner Aufmerksamkeit.
Das Leben in Tiefe zu erfahren bedeutet, dich selbst ehrlich zu erkennen und mutig danach zu handeln. Es geht nicht darum, perfekt zu sein, sondern darum, bewusst zu wählen.
Denn je klarer du dir über deine Werte, deine Aufmerksamkeit und deine inneren Antriebe bist, desto natürlicher fließt dein Leben in eine Richtung, die dich erfüllt.
Letztendlich hast du es in der Hand: Bleibst du an der Oberfläche oder tauchst du tiefer ein?
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